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Region Oststeiermark

Region Oststeier-

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Im Jahr 2024 liegt die Zahl der Bewohner:innen in der Region bei insgesamt 367.328.

Davon sind insgesamt 182.990 Personen beschäftigt (46.669 in Weiz, 44.826 in Hartberg-Fürstenfeld, und 91.495 in der Oststeiermark), mit einer Steigerung von 2,6 % im Vergleich zu 2012.

Während die Anzahl der Beschäftigten im Industriebereich zwischen 2001 und 2021 österreichweit tendenziell gesunken ist, verzeichnet die Oststeiermark im gleichen Zeitraum ein Wachstum von 14 %. Mit derzeit 30.000 Beschäftigte verdeutlicht dies den Wandel von einer Agrar- zu einer dynamischen Industrieregion.

Österreichkarte mit eingezeichneten Regionen
Oststeiermark

In den letzten Jahrzehnten wurden bereits zahlreiche Aktivitäten
zur Stärkung der regionalen Zusammenarbeit umgesetzt,
wie beispielsweise Initiativen des Landes Steiermark zu
Gleichstellung und Berufsorientierung.

In den letzten Jahrzehnten wurden bereits zahlreiche Aktivitäten zur Stärkung der regionalen Zusammenarbeit umgesetzt, wie beispielsweise Initiativen des Landes Steiermark zu Gleichstellung und Berufsorientierung.

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Ist-Zustand

Hinsichtlich der Beschäftigung in produktionsorientierten Betrieben in der Oststeiermark bestehen im Zusammenhang mit Equal Pay spezifische Herausforderungen. Grundsätzlich ist die höhere Bezahlung in Lehrberufen vor allem im Metall- und Elektrobereich zu nennen, in denen der Anteil männlicher Auszubildender deutlich höher ist als der weiblicher Auszubildender. Umgekehrt sind Lehrberufe mit einem höheren Frauenanteil tendenziell schlechter bezahlt.

Stärken

Durch mehr Möglichkeiten zur Optimierung der Work-Life-Balance und den Ausbau von Angeboten für Kinderbetreuung, Pflege und Ausbildungswahl könnte den Herausforderungen im Bereich Industrie in der Oststeiermark wirksam begegnet und die Geschlechtergleichstellung gefördert werden.

Herausforderungen

Heraus- forderungen

Karenzzeiten nach der Geburt eines Kindes werden in der Oststeiermark fast ausschließlich von Frauen in Anspruch genommen werden. Auch die Zahl der Männer, die zumindest Elternteilzeit in Anspruch nehmen, ist in der Regel äußerst gering.

Schwer­punkt­setzungen in der Region Oststeiermark

Die Mehrheit der Berufe vor allem in ländlichen Regionen wird nach wie vor vom männlichen Geschlecht dominiert. Ursache dieser Geschlechterdominanz sind unter anderem traditionelle Berufsklischees und gesellschaftliche Rollenerwartungen, die die Berufswahl von Burschen und Mädchen bestimmen.

Weiblich dominierte Berufe haben im Schnitt niedrigere kollektivvertragliche Löhne und Gehälter als männliche. Die unterschiedliche Berufswahl und die mit dem Beruf verbundenen Einkommenshöhen sind eine der Hauptursachen für die erheblichen Einkommensunterschiede von Männern und Frauen. Diese berufsspezifischen Gehaltsstrukturen lassen sich auf regionaler Ebene kaum beeinflussen. Allerdings kann die Berufs- und Bildungswahl von Jungen und Mädchen beeinflusst werden. Wenn mehr Frauen männlich dominierte und mehr Männer weiblich dominierte Berufe wählen, verringert sich der einkommensbedingte Unterschied zwischen den Geschlechtern.

Im Zuge dieses Schwerpunktes werden Maßnahmen gesetzt, um Jugendliche, die vor einer Bildungs- und Berufsentscheidung stehen sowie Eltern, Bildungseinrichtungen, Betriebe und Organisationen, die in diesen Prozess involviert sind, auf Geschlechterklischees zu sensibilisieren und die Handlungsspielräume von Jugendlichen zu erweitern.

Dazu gehören insbesondere Bewusstseinsbildung

  • über vorhandene Klischees und Rollenerwartungen sowie die Auswirkungen dieser Klischees auf die Berufswahl und die damit verbundenen Folgen auf die Zufriedenheit mit dem Beruf und das Einkommen von Männern und Frauen
  • für alternative, klischeefreie Möglichkeiten der Berufswahl (Mädchen und Technik, Burschen in sozialen Berufen etc.) und damit verbundene mögliche Vorteile, wie ein besseres Matching zwischen Talent und Beruf, erhöhte Zufriedenheit mit dem Beruf, höheres Einkommen, größere Wahlmöglichkeiten und bessere Arbeitsbedingungen
  • bei Betrieben für die zunehmende Notwendigkeit, das jeweils „zweite“ Geschlecht bei der Akquisition von Fachkräften ebenfalls in geeigneter Weise anzusprechen und dadurch den Fachkräftenachwuchs nachhaltig zu sichern

Der größte Anteil der Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen hat seine Ursache in der unterschiedlichen Verteilung der Kinderbetreuungsaufgaben. Fast alle Frauen in der Oststeiermark übernehmen nach dem Mutterschutz die weitere Betreuung der Kinder zu 100 %. Die Männer arbeiten in dieser Zeit in vollem Ausmaß weiter, viele steigern sogar noch ihr Arbeitsvolumen, um zusätzliche familiäre Ausgaben zu finanzieren.

Eine Folge dieser Arbeitsteilung ist, dass betriebliche Führungspositionen zu einem überwiegenden Anteil an Männer vergeben werden, da bei Frauen automatisch damit gerechnet wird, dass sie jederzeit aufgrund von Karenz für längere Zeit ausfallen können.

Die Oststeiermark hat darüber hinaus eines der am geringsten ausgebauten Kinderbetreuungsangebote in ganz Österreich. Das führt dazu, dass viele Frauen lange bei ihren Kindern zu Hause bleiben müssen und im Anschluss nur Teilzeit arbeiten können, um sie nach dem Kindergarten- oder der (Volks)schule am Nachmittag betreuen zu können.

Will man erreichen, dass der im Österreichvergleich überdurchschnittlich große Abstand von männlichen und weiblichen Einkommen in der Oststeiermark geringer wird, braucht es vor allem im Bereich der Kinderbetreuung massive Änderungen. Zum einen muss der Anteil der männlichen Elternkarenztage von derzeit nur 1,7 % (!) enorm gesteigert werden. Zum zweiten braucht es einen massiven Ausbau des Kinderbetreuungsangebot, um es beiden Elternteilen zu ermöglichen, nach einer überschaubaren Karenzzeit wieder voll in das Berufsleben einzusteigen.

Im Rahmen dieses Schwerpunkts sollen viele Akteure auf unterschiedlichen Ebenen angesprochen werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Geschlechter sicher zu stellen und die Benachteiligung beim Lebenseinkommen durch ungleiche Verteilung familiärer Betreuungspflichten aufzulösen.

Viele Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass Männer derzeit bei der Ausnutzung von kollektivvertraglichen und betrieblichen Möglichkeiten und bei der Erzielung eines höheren Gehalts und besserer Arbeitsbedingungen im Durchschnitt um einiges besser als Frauen aussteigen.

Dazu kommt, dass Männer wesentlich häufiger als Frauen befördert und mit Führungspositionen beauftragt werden. Wachstumsorientierte Unternehmensgründungen werden von Männern viel häufiger gestartet als von Frauen.

Im Zuge der Vorbereitung konnten unter anderem die folgenden beiden Ursachen für diese Ungleichheiten identifiziert werden:

  • Unternehmen in der Oststeiermark machen die Erfahrung, dass Frauen viel seltener im Unternehmen eine Gehaltserhöhung einfordern als Männer. Hier braucht es noch intensive Bewusstseinsarbeit und Unterstützung, damit Frauen in Zukunft häufiger und effektiver Gehaltserhöhungen verlangen.
  • Männer werden als Führungskräfte vor allem deshalb bevorzugt, weil sie nicht in Karenz gehen. Nur wenn es gelingt, mehr Männer für die Karenz zu gewinnen, werden Frauen bessere Chancen bei der Beförderung haben.

 

Es gibt vermutlich noch viele weitere Ursachen dieser Ungleichbehandlung, die noch weniger bekannt sind. Es ist deshalb ein wesentlicher Inhalt des gegenständlichen Schwerpunkts, weitere Ursachen für diese Ungleichheiten zu identifizieren, um auch Wege zu ihrer Beseitigung finden zu können.

Jahresbruttoeinkommen (in Euro)
von Vollzeitbeschäftigten in der Industrie

Jahresbruttoeinkommen
(in Euro) von Vollzeit-beschäftigten in der Industrie

Das durchschnittliche Bruttoeinkommen für Vollzeit-Beschäftigte in der Industrie in der Region Oststeiermark beträgt 52.475 € im Jahr und liegt damit leicht über dem regionalen branchenübergreifenden Bruttoeinkommen von 50.370 €.

Es zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Vollzeiteinkommen von Frauen und Männern: das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Frauen in Vollzeit in der Industriebranche in der Region liegt mit 39.361 € im Jahr um 29,1 % unter dem Einkommen von Männern. Der Gender Pay Gap in der Industriebranche liegt damit in der Oststeiermark über dem österreichweiten Vergleichswert von 22,5 %.

Infografik Jahresbruttoeinkommen (in Euro) Oststmk
39.361

Vollzeit Bruttobezüge
Frauen

55.477

Vollzeit Bruttobezüge
Männer

52.475

durchschnittliche
Vollzeit Bruttobezüge

Branchen-
übergreifend
55.370

Infografik Jahresbruttoeinkommen (in Euro) Oststmk

Ihre Ansprechperson in der Oststeiermark

„Das Einkommen von Frauen in der Oststeiermark beträgt derzeit nur 67% des Einkommens eines Mannes. Ziel sind 100 % für Frauen und Männer und damit 100 % für die Oststeiermark.“

Herbert Mayrhofer

Regionalleitung Steiermark
herbert.mayrhofer@equalpaynetz.at

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